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Open-Blast-Extraktion mit Butan oder D.M.E. für Anfänger und Fortgeschrittene

Konzentrate kommen langsam aber sicher im Kiffer-Mainstream an. Gerade der Siegeszug der Rosin-Methode hat dafür gesorgt, dass auch hierzulande immer mehr Konsumenten und Konsumentinnen auf den Dabbing-Zug aufspringen. Sicherlich zur Freude der Glätteisenindustrie. Doch bei der Rosin-Methode stößt man schnell an die Grenzen. Effektiv sind Glätteisen nicht wirklich, zumal diese nur für kleinere Mengen geeignet sind, was schnell nervig werden kann. Große Rosin-Pressen sind extrem teuer. Zwar gibt es auch preisgünstige Methoden, die eine gute Ausbeute ermöglichen, wie der Slug, aber wenn man mal einen Sack Trim oder auch ein paar Buds mehr verarbeiten will, kommt man um eine Solvent-Extraktion einfach nicht herum.

Für die Flüssiggas-Extraktion mit Butan oder Dimethylether (D.M.E) gibt es unzählige Anleitungen im Netz zu finden. Viele davon lassen aber Fragen offen oder beinhalten sogar Falschaussagen, die für ein minderwertiges Produkt sorgen, oder gar Eure Gesundheit gefährden. Dieser Text soll Euch davor bewahren. Er hilft Anfängern dabei, von Anfang an die gängigsten Fehler zu vermeiden und auch “Profis” werden sicherlich den einen oder anderen Tipp finden, ihre Arbeitsweise zu optimieren und ihr Produkt zu verbessern.

Die Vorbereitung

Schon vor der Extraktion finden wichtige Schritte statt, die für ein optimales Endergebnis sorgen. Je besser das verwendete Material, desto besser wird auch das Endergebnis. Erwartet nicht, dass ihr mit steinaltem Trim ein schönes, aromatisches Extrakt erhaltet (“Knallen” wird es aber trotzdem…). Wenn Ihr also ein optimales Endergebnis haben wollt, dann solltet ihr auch ein qualitativ hochwertiges Ausgangsmaterial verwenden. Wenn schon vor der Ernte klar ist, dass das Material für die Extraktion bestimmt ist, dann haben wir hier bereits einen Artikel für Euch, der Euch ein paar Tipps für den Anbau gibt. Sobald das Material “fertig” ist, solltet Ihr entweder sofort extrahieren oder das Material für später einfrieren. Je länger es gelagert ist, desto minderwertiger wird das Extrakt. Durch das Einfrieren wird der Alterungsprozess verlangsamt bzw. pausiert. Ihr könnt es in einem luftdichten Beutel oder bereits in Eurem Extraktor gefüllt einfrieren. Beim Befüllen gibt es ein paar Regeln, die berücksichtigt werden sollten. Das Material sollte grob zerkleinert werden, am besten mit der Hand. “Grinden” ist nicht zu empfehlen. Hierbei werden zu viele Fasern und Zellen aufgerissen, was zu einem erhöhtem Lipid- und Chlorophyll-Gehalt im Extrakt führen wird. Im Anschluss wird das Material dann in den Extraktor gefüllt. Hierbei ist eine optimale Stopfung von Vorteil. Das Material sollte locker angedrückt werden, so dass kaum noch Luftlöcher vorhanden sind. Sind zuviel Lücken vorhanden, kann das flüssige Gas an diesen Stellen wieder verdampfen und verliert damit seine Lösefähigkeit vollständig. Nur flüssiges Gas kann lösen! Zu fest sollte allerdings nicht gestopft werden, damit der Fluss nicht behindert wird. Ihr müsst also einen “gesunden Mittelweg” finden. Nach dem Befüllen gehört der Extraktor mit dem Material in die Kühltruhe, im Idealfall für 24 Stunden. Wenn dies aufgrund des Platzangebots nicht möglich ist, solltet ihr direkt nach dem Befüllen extrahieren. Das Gas sollte nach Möglichkeit auch direkt mit in die Kühltruhe. Je kälter alles ist, desto besser wird das Ergebnis. Solltet Ihr mit D.M.E. extrahieren wollen ist das einfrieren unabdingbar um den Chlorophyll-Gehalt deutlich zu reduzieren.

Die Extraktion

Wenn dann der Zeitpunkt der Extraktion gekommen ist, solltet ihr vorher alles vorbereiten. Baut alles was ihr benötigt auf bevor der Extraktor und das Gas aus der Kühltruhe holt. Alles sollte parat liegen, so dass ihr gleich loslegen könnt, nachdem die Kühlkette unterbrochen wird.  Die Wichtigste Regel überhaupt: Gasextraktion findet ausschließlich im Freien statt. Unter freiem Himmel mit weitläufigen Boden. Arbeiten am geöffneten Fenster ist nicht ausreichend! Das Gas ist schwerer als Luft und sammelt sich am Boden, wo es auch noch Stunden nach dem extrahieren auf den richtigen Funken wartet und zu einer verheerenden Explosion führen kann. Solltet Ihr nicht die Möglichkeit haben, im Freien zu extrahieren, dann lasst es sein! Ausserdem ist es wichtig, dass ihr wärmeisolierende und rutschfeste Handschuhe verwendet. Der Extraktor wird beim Extraktionsvorgang empfindlich kalt, Erfrierungen sind möglich. Die Gasmenge sollte so gering wie möglich gehalten werden, um Verschmutzungen durch sogenanntes “Mystery Oil” so gering wie möglich zu halten. Je hochwertiger das Gas, desto geringer sind diese Verschmutzungen, die aus Produktionsrückständen und angelastet Doseninnenbeschichtung bestehen. Ganz verhindern lassen sich diese aber bei der Open-Blast-Extraktion nicht. Daher sollte die Priorität nicht darauf liegen, eine möglichst 100% effiziente Ausbeute zu erzielen, sondern darauf, nicht mehr Gas als nötig zu verwenden. Versucht lieber durch optimiertes Arbeiten im Nachgang den Verlust möglichst gering zu halten! Die Verwendung von PTFE-Folie ist auf jeden Fall zu empfehlen. Das Wundermaterial Polytetrafluoethylen (“Teflon”) wird zur Auskleidung eures Auffanggefäßes verwendet. Es ist zu 100% beständig gegenüber Butan und D.M.E., gleichzeitig hat es hervorragende Antihaft-Eigenschaften, so dass ihr später nicht “Scrapen” (abschaben) müsst. Kleidet einfach eine Schale mit der Folie aus, fixiert die Ränder z.B. mit Wäscheklammern und sprüht dort rein. Später kann das Extrakt mit samt der Folie zur Weiterverarbeitung entnommen werden. Das Extrahieren selbst ist eigentlich der umspektakulärste Schritt. Die Gasflasche wird oben angesetzt und mit etwas Druck in den Extraktor entleert. Ihr könnt bei Glasextraktoren sehr gut sehen, wo sich das flüssige Gas gerade befindet, bei Metall- oder Kunststoffe-extraktoren sieht man es an der Eisbildung. Sobald es unten angekommen ist, tritt die Lösung aus und ihr müsst nur noch richtig zielen. Solltet Ihr zwischendurch eine weitere Dose verwenden wollen, dann haltet am besten einen Finger auf das Loch während ihr wechselt. Wenn die gewünschte Menge an Gas durchgelassen wurde, verschliesst ihr auch wieder das Loch mit dem Finger und lasst noch etwas nachlaufen. Danach könnt ihr den Extraktor bei Seite legen. Tipp: Entleert ihn sofort, denn wenn das Material noch feucht ist, lässt sich besser aus dem Extraktor lösen. Nun könnt Ihr Euch um die Lösung kümmern. Bitte vergesst nie, dass ihr jetzt eine ordentlich Menge flüssiges, hochentzündliches Gas vor Euch habt. Auch weiterhin bleibt Rauchen, offenes Feuer, unsichere Elektrik und geschlossene Räumlichkeit vollkommen tabu! Das Gas muss jetzt ausdampfen. Das passiert mit der Zeit einfach so, beschleunigt werden kann dies mit einem heißen Wasserbad, in das Ihr Eure Schale stellen könnt. Ihr solltet unbedingt darauf achten, dass ihr sie rechtzeitig wieder aus der Schale herausnehmt um ein Aufwärmen des Extraktes zu verhindern. Solange es eine gut flüssige Lösung ist, ist ein heißes Wasserbad aber kein Problem, da das Butan ja nur bis zum Verdampfungspunkt erwärmt werden kann. Sobald nur noch eine kleine Pfütze vorhanden ist lasst den Rest bei der Umgebungstemperatur ausdampfen. Irgendwann ist das Gröbste raus und es befindet sich (fast nur noch) reines Extrakt auf Eurem PTFE.

Purging

Allerdings sollte man tunlichst vermeiden, dieses Extrakt schon zu konsumieren, denn es befindet sich schon noch ein beachtlicher Teil Gas darin. Dieses muss jetzt raus. Am schnellsten und zuverlässigsten geht dies mit einer Vakuumkammer. Eine Anleitung dazu findet Ihr hier. Doch auch ohne Vakuum könnt Ihr Euer Extrakt recht zuverlässig trocknen. Der wichtigste Faktor dabei ist die Zeit. Werdet nicht ungeduldig! Gebt Eurem Extrakt mindestens eine Woche, besser noch mehr Zeit. Im Idealfall habt Ihr dafür gesorgt, dass die Konzentratschicht auf einer relativ großen Fläche verteilt ist und eine dünne Schichtdicke hat. Je dicker das Material, desto mehr Gas hält es in sich fest. Ihr solltet für eine staubfreie Atmosphäre z.B. mit einem Nylonstrumpf, den Ihr über das Gefäß zieht sorgen. Das ganze packt ihr dann in dunkle, belüftete Umgebung und lasst es dort erstmal in Ruhe. Wärme hilft auf jeden Fall beim Trocknen, geht aber immer mit einem Terpenverlust einher, hier muss man abwägen.

Anschließend könnt Ihr Euer Extrakt genießen.

Anmerkung: Dieser Text dient lediglich der Dokumentation. Cannabis ist weiterhin in den meisten Ländern illegal. Wenn ihr damit nicht zufrieden seit, werdet politisch aktiv!

Niemals auf Silikon extrahieren!

So sieht man es in unzähligen YouTube-Videos

In vielen Anleitungsvideos sieht man immer wieder den selben Fehler: Es wird direkt auf eine Silikonmatte extrahiert. Man erhofft sich dadurch einen geringen Verlust, weil das Silikon ja schön antihaftend ist und man nach dem Trocknen das Extrakt sehr gut davon lösen kann.

Würdet Ihr das dabben?

Solche Fehler werden dann weitergegeben. Ich habe schon oft in diversen Foren und Facebook-Gruppen gesehen, wie Dabheads ihre Methoden vorstellen und auch munter auf Silikon sprühen.

Doch warum ist das keine gute Idee?

Zuerst einmal sei gesagt, dass vollständig ausgehärtetes Silikon in der Tat nicht durch Butan gelöst werden kann. So weit, so gut. Allerdings quillt das Silikon durch Alkane auf, weshalb Hexan (wie Butan ein Alkan mit nahezu identischen Eigenschaften) in der Industrie auch als Quellmittel explizit für Silikon genutzt werden.

Durch das Aufquellen kann das Lösemittel tief in das Silikon eindringen und dort dann nicht ausgehärtete Silikonöle, die im Gegensatz zu ausgehärtetem Silikon eben doch in Butan löslich sind, Farbstoffe oder Verunreinigungen mit ins Extrakt einbringen. Dies gilt vor allem bei günstigen Produkten, die in Foodgrade-Qualität produziert werden, aber auch bei USP6 (Medical-Grade) Silikon kann es zu Verunreinigungen kommen, z.B. durch die Farbstoffe in den Firmenlogos, Einschlüsse oder fehlerhaft ausgehärtetem Material.

Die Lösung heisst: PTFE, erhältlich bei dabbing.de

Daher sollte man in jedem Fall auf das Extrahieren auf Silikon verzichten. Silikon eignet sich durch seine Eigenschaften sehr gut zur Aufbewahrung und als Untergrund bei der Weiterverarbeitung, aber bitte erst, wenn das Butan weg ist.

Dies gilt übrigens auch für Backpapier, das auch gerne verwendet wird, denn in der Regel ist das nichts weiter als mit Silikon beschichtetes Spezialpapier.

Glücklicherweise gibt es aber ein Material, das perfekt dazu geeignet ist als Untergrund beim Extrahieren verwendet zu werden: Polytetrafluorethylen, kurz PTFE. Es ist antihaftend und zu 100% gegenüber den gängigen Lösemitteln beständig und wird ebenso nicht aufgequollen.

Mythos CO2-Extraktion

CO2-Extrakt

Ein Cannabis-Konzentrat kann man sich mit unterschiedlichen  Lösemitteln erstellen. Während die Funktionsweise von Extraktionen mit flüssigen Lösemitteln, wie die verschiedenen Alkohole und höherwertige Alkane sowie Flüssiggasen wie Butan und Dimethylether, von den meisten verstanden und nachvollziehbar sind, ist die Funktionsweise einer CO2-Extraktion für viele nicht nur ein Buch mit sieben Siegeln, sondern es ranken sich auch viele Mythen und Fehlinformationen um diese Technik.

Wir wollen uns mal näher mit der CO2-Extraktion beschäftigen und sie mit der Butanextraktion vergleichen!

Will man sich mit der CO2-Extraktion auseinandersetzen, erschrickt man erst mal vor den großen, sperrigen und vor allem auch teuren Gerätschaften, die es zudem verhindern, dass man das Funktionsprinzip auf Anhieb versteht. Dabei funktioniert die CO2-Extraktion nicht großartig anders als eine klassische Flüssiggas-Extraktion, der Unterschied ist nur, dass das Lösemittel nicht abgefüllt werden kann, sondern für den Prozess erst einmal hergestellt werden muss und es aufgrund seiner Eigenschaften besondere Voraussetzungen zum Handling benötigt.

Zuerst einmal muss man erkennen, dass entgegen weit verbreiteter Meinung die CO2-Extraktion keine Non-Solvent-Extraktion ist. CO2 fungiert als klassisches Lösemittel. Damit das farb- und geruchlose und ungiftige (!!!) Gas, das uns alle in der Atemluft umgibt, lösende Eigenschaften bekommt, muss es in den sogenannten überkritischen (auch superkritischen) Zustand überführt werden. Dieser Zustand ist neben den bekannten “fest”, “flüssig” und “gasförmig” als ein weiterer Aggregatzustand zu sehen. Die Eigenschaften liegen zwischen denen einer Flüssigkeit und einem Gas. Überkritisches Kohlendioxid hat die selbe Dichte wie die Flüssigkeit, aber die Viskosität von Gas.

Kohlendioxid nimmt diesen Zustand automatisch ein, wenn es in einem bestimmten Temperatur- und Druckbereich überführt wird. Ab ca. 31°C und 74 Bar beginnt der Prozess. Die folgende Grafik zeigt genau den Bereich des Zustandes:

Überkritisches Kohlendioxid hat starke lösende Eigenschaften (die mit höherem Druck noch steigen), zudem vermag es nahezu jeden Stoff außer Metall zu durchdringen. Das ist auch der Grund, warum sehr hohe Bedingungen an den Materialen der Extraktoren gestellt werden: Mit einer Gummidichtung kommt man nicht weit…

Hat man erst einmal den Überkritischen Zustand erreicht, funktioniert die Extraktion genauso wie alle anderen Extraktionen: Das Kohlendioxid wird durch das Cannabis geströmt, dabei löst es die Wirkstoffe (und mehr), das Gas entweicht, zurück bleibt das Extrakt. Der extreme Vorteil ist, dass das unbrennbare Kohlendioxid einen enormen Dampfdruck hat und praktisch instantan vollständig aus dem Extrakt verschwindet, ohne dass man irgendwas dafür tun muss. Keine Hitze, kein Vakuum, es verschwindet einfach, löst sich buchstäblich in Luft auf.

Extraktion mit Kohlendioxid ist übrigens nichts neues: Es wird seit Jahrzehnten für unterschiedliche Anwendungen benutzt, die bekannteste dürfte wohl das Entkoffeinieren von Kaffeebohnen sein.

Kleine Extraktionsanlage, Verkaufspreis 16.000$

Mit der steigenden Popularität von Cannabisextrakten durch legale Märkte, wurden die Hersteller von CO2-Extraktoren auf den Cannabismarkt aufmerksam. Sie nutzen es aus, dass Butan und BHO aufgrund von vielen Explosionen bei privaten Extraktionen in Misskredit geraten ist, um in den Markt Fuss zu fassen. CO2-Extraktion gilt trotz der hohen Drücke als sicher, ungiftig und sauber. Sie schafften es sogar, einen Hype unter Konzentrat-Fans zu erschaffen, die fortan nur noch CO2-Extrakte haben wollten und bereit waren, einen höheren Preis zu zahlen.

Doch sind diese Extrakt wirklich “besser” als klassisches BHO?

Viele Fachleute zweifeln das an. Beim Extraktionsprozess des sehr aggressiv wirkenden Lösemittels hat man einen recht hohen Terpenverlust. Dies führt dazu, dass die Extrakte alle sehr ähnlich schmecken und riechen. Hauptsächlich verbleiben im Extrakt Humulene and Limonene, was dafür sorgt, dass das Aroma stets ein Zitroniges und Hopfenartiges ist. Nur durch Hinzufügen von Terpenen bekommt man wieder die Varietät, die man beim klassischen BHO hat. Und gerade die Eigenschaft, dass die Extrakte alle ähnlich sind, hat vielerorts dafür gesorgt, dass beim Anbau der Pflanzen keine großen Qualitätsansprüche mehr gestellt werden, denn das, was hinten raus kommt schmeckt eh alles gleich. So entstehen Monokulturen, die durch die extern hinzugegebenen Terpene verschleiert werden. Beim BHO hingegen wird das ursprüngliche Terpenprofil des originalen Strains erhalten und man schmeckt deutlich die Charakteristik der ursprünglichen Pflanze.

Auch beim Wirkstoffgehalt der Extrakte gewinnt das BHO. Während hier THC-Werte von 60-90% normal sind, erreicht man mit COnur Werte von 50-75%. (Ausnahmen bestätigen die Regel)

Der gute Ruf von CO2-Extrakten hat schon dazu geführt, dass es Etikettenschwindel gab und BHO als CO2-Extrakt verkauft wird. Dabei muss sich Butan überhaupt nicht hinter COverstecken. Butan ist weitaus weniger giftig als viele annehmen und bei professionellen Extrakten überhaupt nicht mehr vorhanden. Wird sauber mit hochwertigen Materialen gearbeitet, erreicht man ein wesentlich besseres Endprodukt, das jeden Connoisseur ein Leuchten in die Augen bringt.

CO2-Extrakte haben viel Potential, das streitet niemand ab. Aber sie werden klassisches BHO nie verdrängen, höchstens ergänzen.

Sicheres Dabbing mit Titannägeln

Niemals zu heiß dabben!

Titan ist zweifelsohne ein besonderes Material. Aufgrund der Reinheit, Beständigkeit und Bioverträglichkeit ist es nicht ohne Grund in der Medizin ein sehr weit verbreitetes Material. Und auch beim Dabbing gehört es zu den favorisierten Werkstoffen zur Herstellung von hochwertigen (und vor allem auch im Vergleich zu Keramik und (Quarz-)Glas bruchfesten Nails.

Titannägel haben den Vorteil, dass sie die Temperatur gut und lange halten können, neutral schmecken und im Idealfall schick und edel aussehen.

Doch trotz den gut geeigneten Materialeigenschaften gibt es Einiges, was man beim Dabben beachten sollte, um ein möglichst positives Dabbing-Erlebnis zu garantieren, mittel- sowie unmittelbar. Über die Vorbereitung vor dem ersten Dab haben wir bereits geschrieben, nun wollen wir uns mal mit dem Dabbing selbst beschäftigen.

Titan, das im Reinzustand praktisch nicht in der Natur vorkommt, bildet nach der Herstellung eine schützende Oxidschicht aus TiO (Titan(mono)oxid). Das darunter liegende Titan wird so vor äußeren Einflüssen (Korrosion) geschützt. Solange diese Schicht auf dem Nagel verbleibt ist dies absolut kein Problem. Man sollte allerdings zusehen, dass beim beim Auftragen des Konzentrats nicht zu stark an der Oxidschicht kratzt um nicht versehentlich Oxidpartikel zu inhalieren.

Sobald allerdings die Temperatur des Nagels auf über 880°C (ca. 1600°F) steigt, beginnt das Titan (trotz der darüberliegenden Oxidschicht) mit dem Luftsauerstoff zu reagieren. Dabei entsteht dann TiO(Titandioxid), das inhaliert karzinogen wirkt. Daher sollte man übermäßiges Erhitzen des Nagels in jedem Falle vermeiden, auch das beliebte “Ausbrennen” eines benutzen Nagels sollte daher dringenst unterlassen werden, zumal der Seasoning-Vorgang dann wiederholt werden müsste. Überschüssige Konzentratreste entfernt man am besten mit einem fusselfreien Wattestäbchen, wie z.B Glob Mops. Titandioxid ist recht gut zu erkennen, da es den Nagel schneeweiß färbt. Apropos Farbe: Ein buntes Verfärben des Nagels ist vollkommen normal und kein Zeichen minderwertiger Qualität des Materials.

Dies ist auch der Grund, warum man beim Dabben auf Gasbrenner aus dem Baubereich verzichten sollte: In den verwendeten Kartuschen befindet sich meist hauptsächlich Propan und weniger Butan. Das verwendete Mischungsverhältnis erzeugt eine wesentlich höhere Flammtemperatur als “gewöhnliches” Feuerzeuggas. Daher ist es empfehlenswert, auch beim Dabben das selbe hochwertige Gas wie beim Extrahieren zu verwenden. Doch bitte nicht falsch verstehen: Auch mit Butan schafft man es, einen Nagel auf über 880°C zu erhitzen – es dauert nur etwas länger… Mit reinem Propan könnte man es sogar schaffen, den Nagel komplett zum Schmelzen zu bringen, dann kann einem das entstandene Titandioxid aber egal sein. 😉

Das mag jetzt alles sehr dramatisch klingen, aber Titan ist und bleibt ein gutes und hochwertiges Material, an dem man bei richtiger Anwendung lange seine Freude hat.

Und letztendlich wissen wir sowieso, dass Low Temp-Dabbing immer vorzuziehen ist.

Übrigens: Die besten Nägel aus Titan kommen von Highly Educated!

Puretane stellt nach Razzia Geschäftsbetrieb komplett ein

puretane-slide-01Für viele Dabbing-Fans ist “Puretane” sowas wie der heilige Gral. Dieses amerikanischen Butangas wurde speziell für die Extraktion gefertigt. Es war nicht nur das zu dem Zeitpunkt einzige, hochreine, in kleinen Dosen abgefüllte n-Butan, was auf dem Markt verfügbar war, sondern es wurde auch in Flaschen geliefert, die innen mit PTFE beschichtet waren, so dass es praktisch kein “Mistery Oil” mehr gab. Trotz des hohen Preises von mehr als 10$ pro Flasche war Puretane der Renner in den USA. Auch wir waren dem Reiz der mit “Medical Grade” beschrifteten Flaschen erlegen, mussten aber feststellen, dass es aufgrund von Gefahrenstoff-Verordnungen sowie der Firmenpolitik von Puretane absolut unmögliche war, die dezenten weiß-blauen Flaschen auf den Europäischen Kontinent zu bekommen. Puretane wollte sich einfach auf den nordamerikanischen Markt beschränken und ein Transport über dem normalen Postweg ist bei Butan eh aufgrund der Gesetzgebung unmöglich.

Ab jetzt müssen wir uns so oder so keine Gedanken mehr um das Thema machen, denn Puretane dürfte der Vergangenheit angehören: Bei einer Razzia der Bundespolizei in der Firmenzentrale in Newport Beach (Kalifornien) wurden die Geschäftsführung verhaftet, sämtliche Barvermögen und das Geschäftsinventar wurden beschlagnahmt und die Bankkonten der Firma eingefroren.

Unknown

Der Grund für dieses harte Vorgehen war eine falsche Etikettierung der Produkte. Es wurden falsche Gefahrengutklassifizierungen angegeben und die Flaschen wurden für einen anderen Zweck als die Belüftung von Feuerzeugen o.Ä. weitergegeben. Dies ist ein Verstoß gegen Bundesgesetze.

Später veröffentlichte Puretane nur lapidar auf Facebook in einem nicht mehr verfügbaren Account:

“Thank you for all of your support, but Puretane is no longer selling or making N-Butane due to the increasing number of people causing harmful explosions through ignorance and carelessness. Once stores sell out of Puretane, there will be no more. Be safe out there.”

Das ist ein wirklich harter Schlag gegen eine junge Branche, die gerade dabei ist, sich zu emanzipieren und immer mehr legale Absatzmärkte in den USA und auch weltweit findet. Es ist davon auszugehen, dass man mit der Aktion ein Exempel statuieren wollte.

Die letzten Zuckungen der aussterbenden Prohibition.

(Dank an Lucas)