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Das weltweit erste Terpene Infused Beer

UnknownMachen wir uns nichts vor: Was die sogenannten “Volksdrogen” angeht überholen uns die Staaten aktuell in jeglicher Hinsicht. Beim Cannabis hat der immer größer werdende legale Markt dafür gesorgt, dass es immer mehr innovative Produkte wie Edibles oder hochreine Konzentrate gibt. Aber auch bei der weltweiten Volksdroge #1, dem Alkohol, überholen die Amerikaner uns im Eiltempo. Und das ausgerechnet bei des Deutschen liebsten Freund, dem Bier!

Noch vor wenigen Jahren galten amerikanische Biere als wässrig und uninspiriert. Gerade die amerikanische Version des Budweiser (das seit neustem gar nicht mehr “Budweiser” sondern “America” heisst) war ein Sinnbild für schlechte amerikanische Brautradition. Doch die Zeiten haben sich geändert!

Während hierzulande die Brauereilandschaft immer mehr durch Firmenübernahmen schrumpft und die Biere immer mehr dem vermeintlichen Massengeschmack angepasst werden und dadurch praktisch jedes Bier gleich schmeckt, hat sich in den U.S.A. eine engagierte Szene von Klein- und Kleinstbrauereien gebildet, die hochwertige Liebhaberprodukte produzieren und auf internationalen Brauereiwettkämpfen einen Preis nach dem Anderen absahnen. Auch wenn es gerade deutsche Biertrinker ungern hören: Amerikanische Craft Beers gehören zu den besten der Welt. Und ausgerechnet das so hochgelobte deutsche Reinheitsgebot erweist sich immer mehr als Innovationshemmer.

Bier und Cannabis führen eine Hassliebe. Zum Einem gehören Hanf und Hopfen zur selben Pflanzenfamilie sind also eng miteinander verwandt und haben teilweise sogar sehr ähnliche Terpenprofile. Das merkt jeder, der mal an einer frisch geöffneten Flasche Bier mit hohem Hopfenanteil riecht. Zum Anderen sind viele Cannabiskonsumenten skeptisch beim Thema Alkohol, da sie die negativen sozialen Aspekte des Alkoholkonsums sehen. Und der Mix von Alkohol und THC ist oft nicht wirklich empfehlenswert. Aber eines ist sicher: Die Popularität von Bier und Cannabis weltweit ist ungebrochen. Und Craft Beer-Liebhaber und Cannabis-Connaisseure ähneln sich doch sehr.

So war es doch nur eine Frage der Zeit, bis diese beiden innovativen Branchen an einem gemeinsamen Strang ziehen.

Und so haben sich jetzt Jetty Extracts und die Thorn Street Brewery, beide beheimatet in San Diego (Kalifornien) zusammen getan und das weltweit erste Terpene Infused Beer kreiert. Das “OG HighPA” wurde mit den Terpenen vom grandiosen Pineapple Kush gebraut. Ziel war es also nicht ein THC-haltiges Bier zu erstellen (immerhin gibt es sowas bereits) sondern die Aromen von Cannabis und Bier zu verknüpfen. Das Resultat dürfte nicht nur eine Versöhnung zwischen Kiffern und Bierfans sein, sondern auch wirklich außergewöhnlich schmecken. Es enthält genau 4,20% Alkohol…

In Deutschland wäre das Produkt zwar legal, dürfte sich aber aufgrund des Reinheitsgebotes nicht “Bier” nennen.

Leider ist das “OG HighPA” vorerst nur in einer Kleinstserie gebraut worden und ist nur in der Brauerei und in einigen Restaurants in der Umgebung erhältlich. Würde ich gerne mal importieren…

Puretane stellt nach Razzia Geschäftsbetrieb komplett ein

puretane-slide-01Für viele Dabbing-Fans ist “Puretane” sowas wie der heilige Gral. Dieses amerikanischen Butangas wurde speziell für die Extraktion gefertigt. Es war nicht nur das zu dem Zeitpunkt einzige, hochreine, in kleinen Dosen abgefüllte n-Butan, was auf dem Markt verfügbar war, sondern es wurde auch in Flaschen geliefert, die innen mit PTFE beschichtet waren, so dass es praktisch kein “Mistery Oil” mehr gab. Trotz des hohen Preises von mehr als 10$ pro Flasche war Puretane der Renner in den USA. Auch wir waren dem Reiz der mit “Medical Grade” beschrifteten Flaschen erlegen, mussten aber feststellen, dass es aufgrund von Gefahrenstoff-Verordnungen sowie der Firmenpolitik von Puretane absolut unmögliche war, die dezenten weiß-blauen Flaschen auf den Europäischen Kontinent zu bekommen. Puretane wollte sich einfach auf den nordamerikanischen Markt beschränken und ein Transport über dem normalen Postweg ist bei Butan eh aufgrund der Gesetzgebung unmöglich.

Ab jetzt müssen wir uns so oder so keine Gedanken mehr um das Thema machen, denn Puretane dürfte der Vergangenheit angehören: Bei einer Razzia der Bundespolizei in der Firmenzentrale in Newport Beach (Kalifornien) wurden die Geschäftsführung verhaftet, sämtliche Barvermögen und das Geschäftsinventar wurden beschlagnahmt und die Bankkonten der Firma eingefroren.

Unknown

Der Grund für dieses harte Vorgehen war eine falsche Etikettierung der Produkte. Es wurden falsche Gefahrengutklassifizierungen angegeben und die Flaschen wurden für einen anderen Zweck als die Belüftung von Feuerzeugen o.Ä. weitergegeben. Dies ist ein Verstoß gegen Bundesgesetze.

Später veröffentlichte Puretane nur lapidar auf Facebook in einem nicht mehr verfügbaren Account:

“Thank you for all of your support, but Puretane is no longer selling or making N-Butane due to the increasing number of people causing harmful explosions through ignorance and carelessness. Once stores sell out of Puretane, there will be no more. Be safe out there.”

Das ist ein wirklich harter Schlag gegen eine junge Branche, die gerade dabei ist, sich zu emanzipieren und immer mehr legale Absatzmärkte in den USA und auch weltweit findet. Es ist davon auszugehen, dass man mit der Aktion ein Exempel statuieren wollte.

Die letzten Zuckungen der aussterbenden Prohibition.

(Dank an Lucas)