Kategorie-Archive: Nachrichten

Rückblick: Johnnys Kitchen

Kürzlich habe ich das Dinnerevent in Zandvoort hier im Blog und auf “Kein Wietpas!” angekündigt. Jetzt, knapp zwei Wochen danach möchte ich doch noch mal ein Résumé ziehen.

Vorab ist mir eine Anmerkung sehr wichtig: Ich habe für das Event den vollen Eintritt bezahlt und war ein “ganz normaler” Gast, habe also die gleich Behandlung wie alle anderen dort genossen. Meine Erfahrung gebe ich aus freien Stücken und eigener Überzeugung wieder.

Ohne Übertreibung muss ich sagen, dass Johnnys Kitchen für mich ein Paradebeispiel für die Zukunft der Cannabisevents darstellt. Die Euphorie, die ich beim Rückblick auf diese Veranstaltung verspüre wird eifach nicht weniger und mir fehlen fast die Superlative, um das alles gebührend zu rekapitulieren. Ich versuche es trotzdem.

Durch diverse Verzögerungen kamen mein Begleiter Uli vom Hanfkranz Headshop in Düsseldorf und ich fast schon in letzter Minute und ein wenig abgehetzt in Zandvoort an. Am wunderschönen Beachclub Tam Tam wurde uns aber dann gleich die ganze Hektik aus den Segeln genommen, denn hektisch und stressig war das Event (zumindest für die Gäste keineswegs). Der Begrüßungscocktail, ein phantastischer alkoholfreier Mojito mit 20mg THC war der perfekte Start in einen Abend, von dessen Perfektion ich noch lange zehren werde. Schnell habe ich auch einige bekannte Gesichter entdeckt, was nach der langen eventfreien Durststrecke umso erfreulicher war.

In den folgenden Stunden wurden dann die einzelnen Gänge serviert. Ich würde mich durchaus als Feinschmecker bezeichnen, aber das was dort geboten wurde spielte sich auf einem Niveau ab, was ich, um ehrlich zu sein in so einer Qualität noch nie zuvor in meinem Leben genießen konnte. Haute Cuisine auf Sterneniveau. Da war die Infusion der einzelnen Speisen fast schon Nebensache. Das wirklich tolle daran war die Tatsache, dass die Möglichkeit geboten wurde, solch hochkarätige Speisen in einem entspannten Setting zu genießen. Normale, coole Leute in einem chilligen Beachclub. Keine Anzüge, keine Spießigkeit, keine überzogene Etikette. So macht nobles Essen Spass!

Zwischen den einzelnen Gängen blieb genug Zeit, sich mit alten Bekannten zu unterhalten oder neue Kontakte zu knüpfen. Der Wettergott zeigte sich gnädig und bot einen wolkenfreien und warmen Tag, der das ganze also auch noch wettertechnisch optimal unterstrich.

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass jeder Gang in seiner Kategorie einfach perfekt war. Die Dosierung war für mich gut gewählt (ich hatte Low Dose). Nicht zu viel, nicht zu wenig und durch die zeitliche Streckung (das Event ging ca. 6 Stunden) konnte sich die Wirkung perfekt entfalten. Das Dessert am Ende war dann ein kulinarischer Orgasmus, den ich kaum in Worte fassen kann.

In vielen Gesprächen mit den Anwesenden sowohl vor Ort als auch im Nachhinein konnte ich feststellen, dass alle genauso empfunden haben wie ich. Einfach jeder war begeistert von diesem einzigartigen Event!

Klar, der Einstiegspreis von 250€ mutet erstmal sehr hoch an und mir ist klar, dass leider dadurch viele Interessenten darauf verzichten müssen. Aber eins war das wirklich nicht: Überteuert. Nein, meiner Meinung nach war der Preis angemessen für die Qualität die vor Ort geboten wurde. Zudem gab es auch zwischen den Gängen einige Kostproben aus der GiftKüche des Gastgebers.

Für mich als Nichtraucher war das Event eine Offenbarung, es hat gezeigt, wie moderne Cannabisveranstaltungen sein können. Nein, sein sollten! Selten habe ich ein Event besucht, das so perfekt war, das so frei von kritik war wie dieses. Einziger Wermutstropfen: Aufgrund der aktualisierten Coronabeschränkungen konnte leider keine Livemusik gespielt werden.

Patrick hat mir versichert, dass es bald schon weitere Events geben wird.

Ich kann jedem Skeptiker nur empfehlen das mal auszuprobieren, ihr werdet es nicht bereuen!

Absurde Gesetze: Kalifornische Forschungseinrichtung muss Cannabis-Konzentrate aus Kanada importieren

Wer gedacht hätte, dass im Land der unbegrenzten Möglichkeiten alles problemlos möglich ist, sobald es das Gesetz zulässt, der irrt! Davon können die Forscher an der University of California San Diego’s Center for Medicinal Cannabis Research ein Lied singen. Für eine klinische Studie über den Essentiellen Tremor sollen Cannabis-Extrakte getestet werden. Nichts leichter als das könnte man meinen, schliesslich ist in Kalifornien Cannabis für medizinische Zwecke und sogar zum Freizeitkonsum legalisiert worden. Die Forscher könnten also problemlos in eine Dispensary marschieren und ihr gewünschtes Konzentrat samt Laborzertifikat erwerben.

Doch dies ist nach Bundesgesetz weiterhin illegal und die Universität hat sich an Bundesgesetze zu halten. Für die Forschung mit Cannabis dürfen wissenschaftliche Einrichtungen ausschliessliche Cannabis über die einzige staatlich zugelassene Stelle beziehen, dem National Institute on Drug Abuse (NIDA). Dummerweise gibt es für das dort produzierte Cannabis lange Wartelisten und die Qualität soll miserabel sein. Schimmel und Pestizide seien normal und Konzentrate sind überhaupt nicht verfügbar.

Um die gewünschte Studie dann doch durchzuführen mussten sich die Forscher eine Genehmigung für den Import aus Kanada besorgen. Dort gibt es bekanntlich ein groß angelegtes, landesweites medizinische Programm und die Genehmigung und den Willen zum Export (auch hier in Deutschland kommt mittlerweile einiges Kanadisches Cannabis an).

Und so liefert jetzt die in British Columbia ansässige Tilray Inc. ihre Konzentrate nach Kalifornien, damit dort an deren Wirkung geforscht werden kann.

Absurder gehts kaum. Man merkt, dass trotz Legalisierungen in den USA immer noch ein weiter Weg in Richtung Normalität zu beschreiten ist.

Essentielle Tremorfälle kommen in etwa zehnmal so häufig vor wie Parkinson. Schätzungen zur Folge sind 10 Millionen Amerikaner davon betroffen. Die Forschung daran ist extrem wichtig.

THCV – ein neues Cannabinoid erobert Amerika

THCV Vapepens von California Cannabinoids

In manchen Kreisen wird Cannabis nur in “Stanni” und “Haze” unterschieden, andere kennen noch die Unterteilung in Sativa und Indica (auch wenn das mittlerweile höchst umstritten ist). Beschäftigt man sich etwas mehr mit der Materie, dann weiß man noch von THC und CBD, sowie die Macht der unterschiedlichen Terpene. Doch Cannabis hat noch so einige Überraschungen für uns parat!

Aktuell heißester Kandidat für das “Cannabinoid des Jahres” ist das Tetrahydrocannabivarin, kurz THCV. Bislang hat man dem THCV kaum Beachtung geschenkt, wohl auch, weil es in den meisten Strains viel zu wenig vorkommt, in der Regel maximal 2%. Dabei hat es manche durchaus interessante Eigenschaften, die sowohl bei medizinischen Anwendungen als auch beim Freizeitkonsum interessant sind.

THCV wirkt stärker als ∆9THC bei gleicher Dosierung, die Wirkung lässt aber schneller nach. Der Rausch tendiert mehr zum psychedelischen, bleibt aber trotzdem klar. THCV wirkt appetithemmend, einen Fresskick verursacht es also nicht. Gleichzeitig unterstützt es wohl den Körper bei der Blutzucker-Regulierung, weshalb es in der Diabetes-Forschung durchaus Potential hat.

California Cannabinoids bringt jetzt als erster Hersteller zwei Vapepens mit einem Destillat mit stark erhöhtem THVC-Gehalt auf dem Markt. Das Modell “Relief” hat einen THCV-Gehalt von ca. 25-30% und einen ebenso hohen THC-Gehalt (Rest andere Cannabinoide und Terpene), das Modell Skinny enthält weniger THC, dafür aber mehr CBD um das “High” abzumildern.

Der Handel mit den beiden Pens beginnt bereits Oktober 2018, Seeds und andere THCV-Produkte sind in Planung. Auch arbeitet man intensiv an einem THCV-Isolat um den Kunden das pure THCV-Erlebnis zu bieten. Zuerst wird der Handel ausschliesslich auf Kalifornien beschränkt sein, man erhofft sich jedoch eine Expansion auf andere legale Staaten.

In der Branche rechnet man damit, dass THCV einschlagen wird wie eine Bombe. Ein kurzer aber intensiver Rausch ist von vielen Kunden gefragt, die medizinischen Besonderheiten sind beachtenswert.

Ob amerikanische THCV-Produkte in naher Zukunft ihren Weg nach Europa finden werden wird sich zeigen. Auch ist der rechtliche Status von THCV recht unklar. Im BTMG in Deutschland explizit aufgelistet is es jedoch nicht.

Man sollte jedoch die Entwicklung beobachten, das scheint eine ganz große Nummer zu werden!

Legalisierung in Kanada: Konzentrate bleiben Illegal

Legalisierung – der feuchte Traum eines jeden Kiffers, das Ziel eines jeden Aktivisten. Ist sie erstmal erreicht, ist man am Ziel seiner Träume und kann sich fortan berauschen wo, wann und wie man will.

Doch ganz so einfach ist es nicht. Die Legalisierung ist kein fest definitiertes Ereignis, sondern ein evolutionärer Kompromiss, mit dessen Ergebnis manch einer nicht zufrieden sein wird.

Bleiben vorerst illegal: Cannabis Konzentrate in Kanada

So auch in Kanada. Eine landesweite Legalisierung des Freizeitkonsums. Das ist doch mal was. Bislang gab es das noch nicht in einer Industrienation, außer vielleicht in manchen Bundesstaaten der USA.

Doch Konzentratfans dürften erstmal dumm aus der Wäsche schauen: Dabbing wird nicht Teil der Legalisierung in Kanada sein! Vorerst werden nur Blüten legalisiert und kontrolliert abgeben werden, Shatter, Wax, Destillate und Co. wird man in den Dispensaries vergeblich suchen können.

Das liegt daran, dass die federführende Behörde des Landes, Health Canada, sich auf eine unzureichende Kenntnislage bei Konzentraten beruft. Man wisse zu wenig über mögliche Risiken von hochkonzentrierten Extrakten und wie die gesundheitlichen Auswirkungen vor allem von Vapepens ist. Daher wird man den Handel wohl auch weiterhin dem Schwarzmarkt überlassen, der auch heute schon wohl den Großteil des Umsatzes mit Konzentraten verdient.

Absurd wird das Ganze dann noch, wenn man bedenkt, dass in den medizinischen Dispensaries, die es in Kanada schon seit Jahren gibt, Konzentrate und Destillat-Cartridges vollkommen problemlos erhältlich sind. Warum Extrakte für Patienten also vertretbar sind, für gesunde Freizeitkonsumenten aber nicht, kann offensichtlich keiner erklären.

Ganz so rosig, wie es sich viele Cannabisenthusiasten für Kanada erhofft haben wird es dann doch nicht so sein. Der Schwarzmarkt wird weiterhin florieren und die Konsumenten werden weiterhin bevormundet.

 

Neue Studie belegt: Dabbing ist Krebserregend!

Die steigende Popularität von Cannabis oder dessen Weg in einen akzeptierten Mainstream sorgt auch dafür, dass immer mehr Forschungsgelder bereitgestellt werden können, die zur wissenschaftlichen Untersuchung von Cannabis selbst und auch dessen Konsumformen verwendet werden können.

Die Portland State University (PSU) hat sich jetzt in einer kürzlich veröffentlichten Studie mit dem Dabbing beschäftigt. Obwohl es in Portland (Oregon) legales Cannabis gibt, hat man sich für die Studie dazu entschieden, ausschließlich mit mit den drei am häufigsten vorkommenden Terpenen Myrcen, Limonen und Linalool zu arbeiten, höchstwahrscheinlich aufgrund der Gesetzgebung auf Bundesebene.

Die genannten Terpene wurden für den Versuchsaufbau klassisch mit Hilfe eines e-Nails verdampft und in einer Art künstlichen Lunge kernmagnetresonanzspektroskopisch untersucht. Die Forscher stellten dabei fest, dass ab einer Temperatur von 600°F (ca. 315°C) Methacrolein, ein stark giftiges Zersetzungsprodukt, entsteht. Unter 600°F entsteht Methacrolein nur noch in geringer Konzentration, unter 500°F praktisch gar nicht mehr. Wesentlich dramatischer wird es, wenn die Temperatur auf über 950°F (510°C) steigt: Jetzt werden bedenklich große Mengen an Benzol erzeigt, was stark karzinogen wirkt.

Die Studie, die sich als erster ihrer Art mit dem Dabbing beschäftigt ist vor allem ein Totschlag-Argument für das Lowtemp-Dabbing. Hält man die Temperatur nur niedrig genug, dann ist Dabbing eine sehr verträgliche “gesunde” Konsumform. Auch wenn einige Konsumenten auf High-Temp-Dabbing schwören, kann man davon jetzt eigentlich nur noch abraten, vor allem Patienten mit einem geschwächten Immunsystem sollten darauf verzichten, denn das Methacrolein wirkt stark reizend auf die Lungenschleimhäute. Mit geeigneten Hilfsmitteln wie e-Nails und Carb Caps lässt sich das Risiko jedoch stark minimieren bzw. komplett ausschalten.

Übrigens: Beide genannten Schadstoffe entstehen auch im Tabakrauch. Grund genug, mit dem Rauchen aufzuhören und stattdessen lieber aufs Low-Temp-Dabbing setzen!