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Bald keine Konzentrate mehr in Colorado?

Aussterbender Job?
Aussterbender Job?
Nach der Legalisierung von recreational Cannabis in Colorado schien alles perfekt: Der Schwarzmarkt geht zurück, die Qualität stieg, die Steuereinnahmen sind phänomenal und es wurde ein Sack voll Arbeitsplätze geschaffen.

Doch wie auch hierzulande gibt es auch in Colorado konservative Stimmen, die sich nicht mit dem Votum der Bevölkerung und den offensichtlichen Erfolgen zufrieden geben. Sie wollen, wenn sie es schon nicht mehr ganz verbieten können, wenigsten die Regeln strenger gestalten. Und scheinbar einfach nur aus Prinzip.

Und so gibt es dieses Jahr gleich zwei ernstzunehmende Initiativen, die eine Obergrenze für den THC-Gehalt in sämtlichen Cannabisprodukten (für den Freizeitkonsum, nicht für den medizinischen Bereich) einführen wollen.

Kathleen Conti
Kathleen Conti
Zum einem wäre da ein Gesetzesentwurf von Republican Representative Kathleen Conti, die gerne einen maximalen THC-Gehalt von 16% haben würde (und in Edibles maximal 10mg). Der durchschnittliche Wert für Blüten liegt bei 17,1% und von Konzentraten bei 62,1%.

Ihre Begründung für die Limitierung ist, dass Untersuchungen über mögliche Risiken von Cannabis mit Blüten mit einem THC-Gehalt von 2-8% gemacht wurden. Warum sie als Oberwert dann aber trotzdem einen willkürlichen Wert wählte, der gleich das doppelte des untersuchten Gehaltes darstellt, ist nicht bekannt.

Netterweise wurde dieser Entwurf am Mittwoch abgelehnt. Conti gibt allerdings nicht auf und hat bereits angekündigt, es 2017 erneut zu versuchen.

Doch es gibt auch noch eine andere Initiative, die von den Anti-Cannabis-Aktivisten Ali Pruitt dem ehemaligen High School Lehrer Ron Castagna ins Leben gerufen wurde. Ginge es nach ihnen, soll der THC-Gehalt gleich auf 15% beschränkt werden. Außerdem fordern sie aberwitzige Warnhinweise auf den Verkaufsverpackungen, die z.B. über Geburtsschäden, immensen gesundheitlichen Schäden, reduzierte Gehirnentwicklung und der Gefahr einer Langzeitsucht informieren sollen. 

Damit diese Initiative vom Gesetzgeber besprochen wird, benötigen die Initiatoren exakt 98.492 Unterschriften von registrierten Wählern aus Colorado (bei 5,3 Millionen Einwohnern)

Würde der Entwurf angenommen werden, würde dies den kompletten Markt umkrempeln. Man muss kein Hellseher sein um zu erkennen, auf welche Produkte sich der Schwarzmarkt konzentrieren würde…

Wir sehen also, dass die liberale Politik auch in Colorado nicht in Stein gemeißelt sind. Konservative Pest gibt es auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dort wurden zwar einige wichtige Schlachten gewonnen, der Krieg allerdings geht weiter…

Reisebericht: Dab-A-Doo Amsterdam 2015 (Gastbeitrag)

Dieser Blogpost ist ein Gastbeitrag von “MrHaze Amaze” und wird als Crossposting auf “Kein Wietpas!” veröffentlicht. Vielen Dank für den Text!

12313882_858333430949828_7419620574533459009_nDab­-A-­Doo 2015 Amsterdam

Vor zwei Jahren veranstalte Mila Jansen und einige Freunde die erste Dab­-A­-Doo und gleichzeitig ihren Geburtstag. Bei der Veranstaltung geht es um das Testen und Bewerten von Dabs. Da es ein so großer Erfolg war, wurde Mila gefragt, ob Sie noch weitere Dab­-A-­Doos veranstalten wolle, was sie bis heute auch tut und das nicht nur in Amsterdam: drei in Amsterdam, zwei in Barcelona und jeweils eine in Denver, San Francisco, Boston und Valencia. Die nächste Dab-A-­Doo findet im 9. März 2016 in Barcelona, Spanien statt und ist damit schon die zehnte!

Mit freundlicher Genehmigung vom Polinator-Shop
Mit freundlicher Genehmigung vom Polinator-Shop

Stattgefunden hat sie dieses Jahr am 04.12. wieder im Pollinator­-Shop in Amsterdam, dem Geburtsort des gleichnamigen Extraktionsgerät, welches von Mila Jansen höchstpersönlich erfunden und entwickelt wurde.

Dort angekommen wurde nachgeschaut, ob man auf der Liste der 350 Besucher eingetragen war und man bekam sein “Judge-Lanyards”. Es gab einmal das normale Judge Ticket für 130€ und dann das Judge+ Ticket, für welches man noch eine Oil Rig von Grace Glass geschenkt bekam. Beide Tickets enthielten insgesamt 26 Test­Dabs, jeweils ca. 0,1-0,2g, von Herstellern aus den Niederlanden, Spanien, Deutschland, USA, Italien, Frankreich und Skandinavien. Eine Hälfte bestand aus Dabs, die mit einem Lösungsmittel hergestellt wurden, die andere Hälfte war folglich ohne Lösungsmittel produziert worden.
Zu alledem gab es für jeden Teilnehmer noch eine große Tasche voll mit Werbegeschenken wie z.B. Grinder, Longpaperes, Süßigkeiten und sogar Cannabissamen.

via MrHaze Amaze
via MrHaze Amaze

Ein dicker Rauch waberte im großen Raum des Pollinatorshops und ein wilder, aber zur Stimmung passender Musik­Mix scheppert aus den Box, die auf einem kleinen DJ­Pult angebracht sind. Durch die Reihen der dabbenden Gäste schlenderte Mila, setzte sich zu den Teilnehmern, mit denen sie redet, lacht und sich beglückwünschen lässt, denn zeitgleich war ihr Geburtstag. Die Stimmung war sehr locker und wirkte mehr wie eine private Party als eine strikt geplante Veranstaltung.

Mit freundlicher Genehmigung vom Polinator-Shop
Mit freundlicher Genehmigung vom Polinator-Shop

Um auch den Heißhungerattacken der Teilnehmer gerecht zu werden gab es ein großes Buffet mit vielen Köstlichkeiten wie Lachs­-Frischkäse­-Röllchen, Fladenbrot mit Shrimps in Sauce und viele exquisite kleine herzhafte und süße Törtchen. Getränke wie Softdrinks, Säfte und Wasser gab es ebenfalls kostenlos für alle Gäste, gut durchdacht um Dehydrationen vorzubeugen.

Eine Neuheit waren die E­-Nail-­Stationen an denen man sich drei von den Dabs abholen konnte, um die Geräte zu testen. E­-Nails sind Titannägel, welche über eine Heizspirale präzise auf eine eingestellte Temperatur erhitzen, um das Dabbing­-Erlebnis noch weiter zu perfektionieren, ähnlich wie bei Vaporizern mit Temperatureinstellung.

So sehen Sieger aus - via Mr HazeAmaze
So sehen Sieger aus – via MrHaze Amaze

Am Ende der Veranstaltung gab es noch eine große Los­-Runde, mit großartigen Preisen wie T­-Shirts, Rigs, Dabbing-Tools und vieles mehr, und selbstverständlich die Siegerehrung. Der dritte Platz ging an Dreadylabs/Dready Seeds, den zweiten Platz errung Kippax und den ersten Platz gewann Oilhunters mit einem Live­Resin Produkt.

“Ich rauche Hasch jeden Tag seit ca. 50 Jahren mit einigen kleinen Ausnahmen und nutze es eher als eine präventive Medizin. Meinen ersten Dab hatte ich 2013 in Denver auf dem 710 Cup mit Doug von Hitman Glass.” sagte Mila. Das Vorurteil, Kiffer wären faul und träge kann diese Frau mit Recht zerstreuen, denn Sie hat mit ihren 71 Jahren vor kurzem noch an der dreitägigen 200 Meilen Fahrradtour “Medical Bike Tour” teilgenommen.

via Mr HazeAmaze
via MrHaze Amaze

“Ich liebe die Dab-­A­-Doo am meisten, weil es für mich bedeutet mit Gleichgesinnten zu rauchen. Viele kommen immer wieder und so entwickelt sich das ganze zu einer großen Familie. Die Atmosphere ist toll und die Dabs sind exzellent. Der Name Dab­-A­-Doo entstand auch tatsächlich aus dem Wort “Dab” und dem “Jabba­-Dabba­-Doo” von Fred Feuerstein.” erzählte Sie mir.

Alles in allen kann man die Dab­-A­-Doo 2015 in Amsterdam als ein sehr gelungenes Event bezeichnen, das vermutlich niemand ohne vernebelten Kopf wieder verlassen hat. Milas abschließende Worte an alle Cannabisenthusiaten: “Keep on growing, keep on using, keep on loving this beautiful plant!”

Große Rückrufaktion von Cannabis-Konzentraten in Colorado

l2Die in Colorado ansässige Lab710 Concentrates musste jetzt eine große Menge an verkauften Cannabis-Extrakt zurückrufen. Insgesamt geht es um exakt 2362 Verkaufseinheiten von verschiedenen Produkten. Der Hersteller hatte zur Produktion Trim-Reste der Firma TruCannabis zugekauft, bei denen ein für die Production von Cannabis nicht zugelassenes Pestizid verwendet wurde. Auch wenn keine Gesundheitsgefahren bekannt sind, ordnete das Denver Department of Environmental Health den Rückruf an, um die Gesundheit der Konsumenten zu schützen.

Foto via Lab710 Concentrates
Foto via Lab710 Concentrates

Trotzdem sieht die Behörde noch Raum für Verbesserungen: Kaum ein Kunde habe die Rückrufaktion wahrgenommen, Lab710 und anderen Unternehmen, die TruCannabis-Produkte aufgekauft haben, werfen sie vor, die Kunden nicht ausreichend über den Rückruf informiert zu haben. Sie fordern, dass solche Aktionen prominent auf den Homepages und Facebook-Seiten gestellt werden sollten.

Für uns, die wir noch in Zeiten der Prohibition leben, klingt diese Nachricht wie aus einer anderen Welt. Natürlich ist es eine Schande, dass eine Firma unerlaubte Pestizide verwendet, aber alleine die Tatsache, dass hier ein Verbraucherschutz greift, zeigt doch, wie viele Vorteile ein regulierter Markt hat.

Puretane stellt nach Razzia Geschäftsbetrieb komplett ein

puretane-slide-01Für viele Dabbing-Fans ist “Puretane” sowas wie der heilige Gral. Dieses amerikanischen Butangas wurde speziell für die Extraktion gefertigt. Es war nicht nur das zu dem Zeitpunkt einzige, hochreine, in kleinen Dosen abgefüllte n-Butan, was auf dem Markt verfügbar war, sondern es wurde auch in Flaschen geliefert, die innen mit PTFE beschichtet waren, so dass es praktisch kein “Mistery Oil” mehr gab. Trotz des hohen Preises von mehr als 10$ pro Flasche war Puretane der Renner in den USA. Auch wir waren dem Reiz der mit “Medical Grade” beschrifteten Flaschen erlegen, mussten aber feststellen, dass es aufgrund von Gefahrenstoff-Verordnungen sowie der Firmenpolitik von Puretane absolut unmögliche war, die dezenten weiß-blauen Flaschen auf den Europäischen Kontinent zu bekommen. Puretane wollte sich einfach auf den nordamerikanischen Markt beschränken und ein Transport über dem normalen Postweg ist bei Butan eh aufgrund der Gesetzgebung unmöglich.

Ab jetzt müssen wir uns so oder so keine Gedanken mehr um das Thema machen, denn Puretane dürfte der Vergangenheit angehören: Bei einer Razzia der Bundespolizei in der Firmenzentrale in Newport Beach (Kalifornien) wurden die Geschäftsführung verhaftet, sämtliche Barvermögen und das Geschäftsinventar wurden beschlagnahmt und die Bankkonten der Firma eingefroren.

Unknown

Der Grund für dieses harte Vorgehen war eine falsche Etikettierung der Produkte. Es wurden falsche Gefahrengutklassifizierungen angegeben und die Flaschen wurden für einen anderen Zweck als die Belüftung von Feuerzeugen o.Ä. weitergegeben. Dies ist ein Verstoß gegen Bundesgesetze.

Später veröffentlichte Puretane nur lapidar auf Facebook in einem nicht mehr verfügbaren Account:

“Thank you for all of your support, but Puretane is no longer selling or making N-Butane due to the increasing number of people causing harmful explosions through ignorance and carelessness. Once stores sell out of Puretane, there will be no more. Be safe out there.”

Das ist ein wirklich harter Schlag gegen eine junge Branche, die gerade dabei ist, sich zu emanzipieren und immer mehr legale Absatzmärkte in den USA und auch weltweit findet. Es ist davon auszugehen, dass man mit der Aktion ein Exempel statuieren wollte.

Die letzten Zuckungen der aussterbenden Prohibition.

(Dank an Lucas)

Kanada erlaubt medizinische Extrakte

In Kanada wurden jetzt neben medizinischen Cannabis-Blüten auch Extrakte erlaubt. Wir halten dies für einen wichtigen Schritt, denn das Dabben von Cannabisextrakten birgt ein hohes medizinisches Potential. Weitere Details im Quelllink.

Schön wäre es, wenn auch hierzulande das medizinische Cannabisprogramm um Extrakte erweitert würde, denn viele Patienten sind alleine schon körperlich nicht mehr in der Lage dazu, sich selbst Extrakte herzustellen.

Quelle: Medijuana