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Sugaring

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Vielleicht kennt Ihr das: Euer perfekt hergestelltes, glasklares Konzentrat, das ihr ein paar Tage nicht angeschaut habt, ist auf einmal undurchsichtig trüb und körnig geworden. “It sugared up” sagt der Amerikaner. Doch was ist “Sugaring”, wie wird es ausgelöst, wie verhindert man es und überhaupt: Leidet darunter die Qualität?

Sauber hergestelltes Konzentrat ist eine Lösung aus verschiedenen Cannabinoiden, Terpenen und Lipiden. Alles ist perfekt miteinander gemischt und gelöst und wird dadurch glasklar. Doch dieser Zustand muss nicht unbedingt stabil sein. Die ursprünglichen Trichome der Blüte wollen in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehren und so kann es passieren, dass sich die Lipide (Pflanzenfette) vom Rest trennen “wollen”. Ist diese “Nucleation” erstmal losgetreten, breitet sie sich als Kettenreaktion über das gesamte Konzentrat aus.

Dieser Prozess kann durch viele Faktoren ausgelöst werden, die sowohl in der Produktion des Konzentrats als auch in der Lagerung zu finden, aber auch vom verwendeten Strain abhängig sind.

  • Bestimmte Strains haben einen besonders hohen Lipidanteil in den Trichomen. Diese Varianten neigen zu einem verstärkten Sugaring. Ebenso gibt es Sorten, die einen besonders hohen Anteil an hydrophilen (wasserlöslichen) Terpenen haben.
  • Kontaminationen (Verschmutzungen durch Staub etc.) bei der Herstellung oder sogar zu starke Erschütterungen beim Trocknen können “Sugaring” auslösen.
  • Veränderungen in der Temperatur und Luftfeuchtigkeit oder zu viel und zu starke Lichteinwirkung bei der Lagerung sind ein zuverlässiger Garant für den Beginn der “Nucleation”.
  • Zu hohe Temperaturen während des Trockenvorganges können ebenfalls Auslöser sein. Eine “Nucleation” kann bereits ab 37°C zuverlässig gestartet werden, über 50°C sollte man in keinem Fall gehen.

Durch Winterizen oder Dewaxing lässt sich das Risiko des Sugaring stark minimieren. Klar: Filtert man die Lipide heraus, können sie sich nicht mehr abspalten. Gänzlich ausgeschlossen wird es dadurch allerdings nicht. Allerdings sollte man sich im Klaren sein, dass durch Winterizing auch viele Terpene verloren gehen, was das Aroma des Konzentrats verringert. In der professionellen Produktion gehen immer mehr Hersteller dazu über, diese verlorenen Terpene nach dem Prozess wieder hinzuzufügen, als Privatanwender hat man diese Möglichkeit in der Regel nicht. (Edit: Dieser Artikel wurde geschrieben, bevor es Terpene bei dabbing.de gab) Und völlig auszuschliessen ist ein Sugaring sowieso nicht.

Doch ist es überhaupt schlimm, wenn ein Konzentrat gesugared ist?

Mahatma Black Label
Mahatma Black Label by Mahatma Concentrates Colorado

Nein! Manche Konsumenten bevorzugen den Geschmack von “Sugar”, vor allem im Vergleich zu Lipidfreien Konzentrat, dem viele Terpene für die vollständige Aromaausbreitung fehlen. Dabei wurde das Produkt durch die “Nucleation” keinesfalls schlechter. Trotzdem geben manche Dispensarys Rabatte auf Konzentrate mit ungewolltem Sugaring. Andererseits werden gerade im Live Resin-Bereich “Sugars” bewusst gekauft. Letztendlich ist es auch eine Geschmacksfrage.

Unabhängig vom Sugaring ist eine gute Lagerung bei niedrigen Temperaturen, niedriger Luftfeuchtigkeit und lichtundurchlässigen Gebinden aber generell keine schlechte Idee. Denn so wird nicht nur der Verlust der Terpene verhindert bzw. minimiert, sondern auch der Abbau der Wirkstoffe verringert.

Innerhalb der ersten zwei Jahre Lagerung bei Raumtemperatur wird der THC-Gehalt des Konzentrats jährlich um jeweils 50% minimiert. Und das will wirklich niemand…

Temperaturen für Dabbing-Connaisseure

Es könnte so einfach sein: Extrahieren und nachdem das Gröbste raus ist erhitzen bis sich kein Lösemittel mehr im Extrakt befindet und dann dabben.

Das geht sogar, aber das Resultat dürfte auch den anspruchslosesten Dabhead nicht befriedigen: Sieht scheiße aus, schmeckt scheiße, wirkt scheiße – ist scheiße. Der Grund dafür ist ganz einfach: Konzentrate mögen keine hohen Temperaturen während der Herstellung. Die für das Aroma zuständigen Terpene sind leicht flüchtig und verlassen das Konzentrat schneller als einem lieb ist. Zudem werden Zerfallsprozesse gestartet, die die Qualität massiv ruinieren.

Daher sollten stets bestimmte Temperaturen beachtet werden, um ein Qualitätsprodukt zu erreichen, das Eure Geschmacksrezeptoren tanzen lässt. Wir haben sie für Euch in einer Grafik zusammengestellt.

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Titan THC CBN Dabben Purgen Terpene Butan Winterizen

Dabbing-Gründe: Mythos und Realität

Ice OG Kush (via World of Dabs)
Ice OG Kush (via World of Dabs)

Gründe zum Dabben gibt es viele: So mancher langjährige Blütenfreund sucht einfach nur eine stärkere Wirkung. Andere wollen ein intensives Geschmackserlebnis und wollen ein breites Spektrum an Terpenen erleben. Und dann gibt es da natürlich die medizinischen Konsumenten, die auf den hohen Wirkstoffgehalt setzen.

Selbst für einige erfahrene Raucher kann der erste Dab aber beängstigende Gefühle auslösen. Viele Konsumenten dosieren beim ersten Mal zu stark und bekommen einen klassischen “Abscheißer”. Bei einigen führt dieses Erlebnis zu der unwiderruflichen Meinung, dass Dabs zu stark sind, die sie gerne und oft im Internet kund tun.

Aber stimmt das wirklich?

Vergleichsmessungen haben ergeben, dass ein durchschnittlicher Dab nur unwesentlich mehr Wirkstoffe enthält als ein klassischer Joint oder Bong-Hit. Sicherlich kann man durch die konzentrierte Form mehr Hits nacheinander rauchen, aber der Mythos, dass man durch das Dabben die volle THC-Dröhnung bekommt, stimmt so nicht. Diese Monster-Dabs, die man aus Youtube-Videos kennt, ignorieren wir dabei einmal. Für sowas gibt es wirklich keine guten Gründe (außer zum Posen).

Warum Dabs trotzdem umhauen können hat eine andere Ursache. Dazu müssen wir ein wenig ausholen…

Blütenfreunde kennen es: Selbst der beste Strain verliert irgendwann an Magie, wenn man keinen anderen raucht. Einen Monat lang ausschliesslich feinstes Amnesia Haze rauchen und man bekommt irgendwann den Eindruck, dass es kaum noch wirkt. Dann ein kleiner Sour Diesel Joint und “Bam!” – man merkt, dass man doch nicht so Canannabistolerant ist wie befürchtet. Bleibt man jedoch bei dieser Sorte verliert auch diese schnell ihren Reiz.

Der große Unterschied zwischen den einzelnen Strains wird (unter anderem) durch das Terpenprofil bestimmt. Lange Zeit hat man die Rolle der Terpene im Cannabis unterschätzt, weshalb es dazu bisher kaum Studien gibt.

Daher ist die Verstoffwechslung der Wirkstoffe im Zusammenspiel mit den Terpenen eines der letzten großen Mysterien rund um das mittlerweile doch recht gut erforschte Cannabis.

Neben der geringen Dosierung sollte man daher einem Dabbing-Neuling am ehesten zu einem Konzentrat raten, das aus einem bekannten Strain gewonnen wurde, so dass der Körper mit der Zusammensetzung gut umgehen kann.

Danach kann dann das Experimentieren mit verschiedenen Strains losgehen. Schnell merkt der Konsument dann, dass Dabs viel mehr sind, also nur die volle THC-Dröhnung: Richtig hergestellt (Niemals mit hohen Temperaturen arbeiten!!!) sind sie ein Fest für die Sinne. In der reinen Essenz lassen sich selbst die feinsten Geschmacksnuancen von Cannabis herausschmecken.

Und genau das will der wahre Connaisseur.

Food Grade vs. Medical Grade Silicone

Klebrige Konzentrate erfordern eine besondere Aufbewahrung. Silikon eignet sich aufgrund seiner stark antihaftenden Eigenschaften hervorragend als Behältnis für BHO und Co. Wir bieten Euch verschiedene Silikondöschen ins den unterschiedlichsten Preisklassen an. Dabei seid Ihr bestimmt schon auf die Begriffe “Food Grade” und “Medical Grade” gestoßen. Was bedeutet das genau?

Grundsätzlich kann man sagen, dass sowohl “Food Grade” als auch “Medical Grade” als hochrein und besonders gut geeignet für Konzentrate gelten.

Zuerst einmal sei gesagt, dass es sich hier primär um amerikanische Bezeichnungen handelt, sie aber größtenteils auch für den europäischen Markt gelten.

Die Bezeichnung “Food Grade” wird von der US Food & Drug Administration (FDA) vergeben. Sie garantiert eine 100% Lebensmittelechtheit durch vollständig ausreagiertes Silikon. Ihr könnt Euch dabei sicher sein, dass keine Restchemikalien mehr enthalten sind, die Eure Probe kontaminieren kann.

USP 6 Silikon: Oil Slick
USP 6 Silikon: Oil Slick
Die Ansprüche, die an “Medical Grade” Silikone gestellt werden sind hingegen noch höher. Klassifiziert wird diese Qualität durch das US-amerikanische Pharmakopöe (USP), das Vorschriften für das Material, das Herstellungsverfahren und letztendlich die Reinheit vorgibt, um eine 100% Biokompatibilität zu gewährleisten. Der Grad der Reinheit und Verträglichkeit wird durch die USP-Klassifizierung angegeben, wobei USP 6 dabei die höchste und reinste Stufe angibt. Diese Silikone sind z.B. für die Implantologie oder für medizinische Geräte verwendet. Die  Vorratsbehälter von Oil Slick werden z.B. aus derartigen Silikonen hergestellt.

Egal für welches Silikon Ihr Euch entscheidet (was immer auch eine Preisfrage ist): Immer profitiert man von den grundlegenden Vorteilen des Wundermaterials: Höchste Verträglichkeit, niedrigste Toxität, optimale Temperatur- und Lösemittelbeständigkeit (bitte nicht mit Butan verwenden!!!) und hohe Stabilität gegen mechanische Einwirkungen. Medical Grade Silikon garantier Euch dabei eine besonders hohe Qualität, die staatlich kontrolliert ist.

Liebling, ich habe die Bong geschrumpft – oder: Warum sind Dabbing-Rigs so klein?

Unsere größte Rig im Shop ist für Dabbing-Verhaltnisse gigantische 35cm hoch. Und ganz ehrlich: Gedacht ist diese wohl eher für den Einsteiger, der altes Denken nicht ablegen möchte. Fakt ist: Rigs (Bongs) zum Dabben sind eher klein und teilweise sogar echt winzig.

Auf einer klassischen Kifferparty bekommt man mit solch kleinen Glasrauchgeräten keinen Beifall, denn dort gilt die Devise: Size does matter! Doch bei Konzentraten sieht die Sache eben ganz anders aus. Warum ist das so?

Beim traditionellen Rauche mit einer Bong möchte man den Rauch möglichst effektiv kühlen. Durch verschiedenste Methoden wird er dabei im Wasser verwirbelt und durch lange Wege, Eis und anderem gekühlt, um ein angenehmes Raucherlebnis zu erreichen.

Das Dabben ist jedoch eher mit dem Vaporizen als mit dem Rauchen zu vergleichen. Der “Rauch” ist per se schon mild und bedarf keiner großartigen Kühlung. Diese ist nämlich eher kontraproduktiv, denn durch zu starke Kühlung kondensiert das verdampfte Öl wieder und scheidet sich an der Glaswand als sogenannter “Reclaim” wieder ab. Je länger der Glasweg, desto mehr “Reclaim”. Daher sind kleine Rigs viel besser zum Dabben geeignet, denn hier kann man möglichst verlustfrei konsumieren.

Übrigens: Reclaim lässt sich prima wiederverwenden: Einfach die Rig mit Alkohol ausspülen und den Alkohol aufbewahren. Nach der nächsten Dab-Session den selben Alkohol verwenden. Hat man das ein paar mal gemacht, kann man den Alkohol einfach eindampfen lassen und es bleibt neues Konzentrat zurück! Probiert es doch mal aus, Ihr Sparfüchse!

Dieses Recycle-Konzentrat eignet sich übrigens perfekt zum “Seasoning” Eures neuen Nagels, kann zur Not aber auch gedabbt werden. (Update: Hier haben wir uns näher dem Thema Reclaim gewidmet)