Als ich 2014 mit dabbing.de an den Start ging, war die deutschsprachige Dabbing-Community praktisch noch nicht vorhanden. In vielerlei Hinsicht war ich noch blutiger Anfänger und musste mich in so vielen Themen erstmal richtig einarbeiten. Teilweise bin ich extrem naiv an manche Sachen herangegangen. So auch bei der Suche nach dem perfekten Butan. Schon früh hatte ich einige Hersteller im Sortiment, die man bis dahin kaum oder gar nicht auf dem deutschen Markt bekommen konnte, was mich immer sehr stolz gemacht hat. Irgendwann hörte ich dann vom ominösen Puretane einem extra-reinem Gas, das speziell für Extraktionszwecke hergestellt wurde. Die “technischen Daten” dieser n-Butan-Flaschen machten mich extrem neugierig und so gehörten einige Großhändler für dieses Produkt zu den ersten amerikanischen Firmen überhaupt, zu denen ich Kontakt aufnahm. Kann ja nicht so schwer sein, ein paar Flaschen davon nach Deutschland zu bekommen. Doch ich musste sehr schnell lernen, dass das ganze nicht so einfach ist, wie ich es mir vorgestellt habe. “Feuerzeuggas” gilt natürlich als Gefahrgut und das bekommt man nicht so einfach über den großen Teich. Innerhalb der EU kann man aufgrund einer Sonderregelung Druckgasflaschen in kleinen Mengen ohne großartigen Vorkehrungen versenden, aber sobald die EU-Außengrenzen irgendwie im Spiel sind, wird das ganze wesentlich schwieriger und dementsprechend kostspieliger. Selbst in und aus unsere(m) Nachbarland Schweiz bekommt man nicht so einfach Butan versendet. Und wenn es dann noch über den großen Teich muss, dann braucht man da eigentlich gar nicht drüber nachdenken.
Meinen damaligen Plan, ein paar Kartons davon zu bestellen musste jedenfalls sehr schnell wieder aufgeben. Die meisten Großhändler schlossen es es von vorne herein aus, überhaupt außerhalb der USA zu versenden oder sie sprachen von Mengen, die zu damaligen Zeiten für mich nicht stemmbar waren.
Das hat enorm frustriert und je häufiger ich enttäuscht wurde, desto größer wurde für mich der Drang, Puretane nach Deutschland zu bekommen. Mit den Jahren wurde es für mich zum heiligen Gral, zum persönlichen Endgegner.
Doch zugegeben, ich hielt es für immer unwahrscheinlicher, jemals eine Flasche in Deutschland in der Hand zu halten. Und so fragte ich immer weniger. Doch wirklich aufgeben wollte ich nie. Und so habe ich es vor einigen Wochen erneut probiert und habe die wichtigsten Großhändler für Puretane angeschrieben. Mein Ziel war es, größere Mengen als gewohnt zu importieren. Und dieses Mal wurde ich gleich zweimal fündig! Beim ersten Händler aus den USA waren aber die Versandkosten durch den transkontinentalen Gefahrguttransport so hoch, dass der Verkaufspreis einer Dose bei fast 20€ liegen hätte müssen, um das ganze kaufmännisch sinnvoll anzubieten.
Doch mit dem anderen Händler aus Kanada konnte ich ein deutlich besseres Angebot vereinbaren und so beschloss ich, den Schritt zu wagen und bestellte das Gas in einem für mich bisher unerreichten Auftragsvolumen. Übrigens hat die Lieferung der Palette knapp 2000€ (sic!) Versandkosten gekostet, nur falls sich jemand fragt, die der recht hohe Preis zustande kommt… Zwischenzeitlich traf ich mich auf der Spannabis mit dem dem Geschäftsführer der Firma. Wir waren auf der selben Wellenlänge und vereinbarten, die Geschäftsbeziehung durch weitere Deals auszubauen. Unterdessen war das Schiff mit der Fracht bereits unterwegs zum Hamburger Hafen…
Als dies dann vor einigen Tagen dort ankam, musste ich mich erstmal mit dem Zoll rumschlagen. Bei gewöhnlichen Lieferungen aus Übersee, die ja mit dem Flugzeug kommen bin ich mittlerweile schon recht routiniert, aber beim Seeweg gibt es gleich wieder ganz andere Begriffe und Gepflogenheiten. Nach dutzenden Mails und Telefonaten mit der Reederei wurde die Palette jetzt aber endlich angeliefert und ich konnte nach knapp fünf Jahren endlich meine erste Flasche Puretane in Händen halten.
Keine Ahnung, ob Ihr Euch in meine Lage versetzen könnt, aber für mich war das wirklich ein besonderer Augenblick!
Natürlich heisst das nicht, dass ich mich jetzt ausruhen werde und ich gewissermaßen “fertig” mit dem Sortiment bin. Im Gegenteil! Es sind noch weitere spannende Produkte geplant und auch noch einige Herausforderungen zu meistern. Aber die kann ich ja jetzt angehen…