Terpene im Fokus: 3-Caren

Spätestens seit der Entourageeffekt in aller Munde ist, wissen wir, dass Terpene nicht nur lecker schmecken; sie haben auch ein unglaublich großes, medizinisches Potential. Es gibt über 8000 von ihnen, und über 30.000 verwandte Terpenoide, weshalb wir uns in dieser Reihe auf die wichtigsten im Cannabis vorkommenden konzentrieren.

3-Caren 

3-Caren ist ein ungiftiges Monoterpen, welches zwar nicht zu den Häufigsten, aber immer noch zu den Häufigen im Cannabis zählt. Außerdem besitzt es eine Eigenschaft, die man einem Terpen nicht zutrauen würde. 

Vorkommen 

3-Caren in der Muskatnuss

3-Caren kommt, genau wie die Pinene, in großen Mengen in Kiefern vor. Interessant dabei ist, dass verschiedene Unterarten, deutlich unterschiedliche Wirkstoffgehalte haben. In der tropischen Kiefer beträgt der Anteil an 3-Caren bis zu 60%, in der gemeinen findet man höchstens 19%. In sowjetischem Terpentinöl findet man 24%, in griechischem, portugiesischem und amerikanischem ist gar kein 3-Caren enthalten. Die Gründe dafür sind unbekannt. Außerdem findet man dieses Terpen in Pfeffer, Muskat und Weihrauch, aber auch in Zitrusfrüchten und Basilikum. 

Verwendung 

3-Caren ist ein Terpen, das abschreckend auf Insekten wirkt (wie viele andere Terpene auch). Es wird in entsprechenden Produkten verarbeitet. Man findet es aber auch in Lebensmitteln als Geschmacksstoff, und in Kosmetika. Terpentinöl wird auch zum Verdünnen von Farben und Lacken genutzt. 

Wirkung 

Die unglaublichste Eigenschaft von 3-Caren, ist seine Fähigkeit, Knochen zu regenerieren. In einer Laborstudie stellte man fest, dass dieses Terpen das Knochenwachstum (somit Heilung/Regeneration) und die Remineralisierung stark beschleunigt. Weitere Studien zu diesem Thema laufen, da die biochemischen Mechanismen bisher unbekannt sind. 

In einer weiteren klinischen Studie wies man die antimykotischen (gegen Pilze wirksam) Eigenschaften von 3-Caren nach, und zwar indem man Tests mit Wacholderöl durchführte. Da dieses einen sehr hohen Anteil 3-Caren enthält, und gut wirksam gegen verschiedene Haut, Haar und Nägel befallende Pilze wirkte, schreibt man 3-Caren eine stark antimykotische Wirkung zu.

Aufgrund von wenigen antimykotischen Produkten am Markt, und der Entstehung vieler Resistenzen, liegt große Hoffnung in der Erforschung von Terpenen. Deshalb, und wegen ihrer unzähligen anderen Einsatzgebiete… 

…der Entzündungshemmung beispielsweise. 1989 wies man erstmals die entzündungshemmende Wirkung von 3-Caren im Labor nach, und außerdem, dass es sich positiv auf das Zentralnervensystem auswirkt. In einer weiteren Studie zur Entzündungshemmung, befasste man sich mit der traditionellen chinesischen Medizin, und dem dort verwendeten “Blatt des Lebens” (Gynura procumbens). Diese Pflanze enthält 3-Caren, Pinen und Limonen in hohen Anteilen, und man fand heraus, dass alle drei Terpene Entzündungen stark hemmen. Hinzu kommt, dass bei 3-Caren eine antinozizeptive (schmerzlindernde) Wirkung festgestellt wurde. Das ätherische Öl dieser Pflanze, aber auch reines 3-Caren, können bei traumatischen Verletzungen helfen. 

Nebenwirkungen 

Auch 3-Caren weist die üblichen Nebenwirkungen eines Terpens auf; es reizt die Schleimhäute und kann Allergien und Hautekzeme (Malerkrätze) auslösen. Aber 3-Caren setzt noch einen drauf – dieser kleine Übeltäter sorgt für euer Pappmaul, und trockene Augen. Abhilfe schaffen da übrigens Flints Mints, die ihr auch im Shop erstehen könnt. Aber bitte nicht in die Augen! 

Geruch 

Der Geruch von 3-Caren ist ungewöhnlich und beinahe stechend oder scharf. Er erinnert an Kiefer, Holz und Moschus, ist durchdringend und sehr intensiv. Ein wenig ist man (aus offensichtlichen Gründen) an Lack erinnert, und ganz entfernt an herbe Zitronenschale.

Sortenkunde

Strains, welche viel 3-Caren versprechen, sind zum Beispiel Skunk XL und Lemon shining Silver Haze, aber auch Super Silver Haze, Super Lemon Haze und Arjan’s Ultra Haze.

Reines 3-Caren bei dabbing.de

Flintts Mints bei dabbing.de

Zur Autorin:

Sarah Ann Rosa aka Die rasende Reporterin Berlin ist seit einem Jahr Journalistin in der weltweiten Cannabisbranche. Früher moderierte sie das Format Sens Sweed, und setzt sich fortlaufend für Legalisierung, Gerechtigkeit, politische Öffentlichkeitsarbeit und Akzeptanz ein. Ihre Artikel erscheinen regelmäßig in allen bekannten Magazinen.

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